Montag, 18. Mai 2015

Harz IV ...schöne Rennradtage in der Mitte Deutschlands

Da der Harz einen weißen Fleck auf unserer Radkarte darstellte, nutzen wir die freien Tage um den Männertag zu einer Reise in Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge. Abgestiegen sind wir auf halber Strecke zwischen Braunlage und Torfhaus im Waldhotel Achtermannstor.
Harz I ... Die erste Tour am Himmelfahrtstag führte uns über Braunlage und Altenau an die Okertalsperre. Nach der Mittagsrast im "Windbeutelkönig" radelten über Clausthal-Zellerfeld wieder nach Altenau und von dort den langen Anstieg hoch zum Torfhaus. 
In mitten unzähliger Motorradfahrer und jeder Menge Radler ergatterten wir ein Terrassenplatz mit traumhaftem Blick auf den Brocken. Nach einer gepflegten Tasse Kaffee rollten wir entspannt die letzten Kilometer ins Hotel.
Harz II ... Am Brückentag stand die Fahrt auf den Brocken auf dem Plan. Während der Anfahrt nach Schierke rüber sammelten wir die ersten Höhenmeter und am Ortsausgang begann der eigentliche Anstieg mit seinen 8km/510hm. Bei dem schönen Wetter waren eine Menge Rennradler unterwegs, darunter auffallend viele Radgruppen aus Dänemark.
Mit zunehmender Höhe stießen immer mehr MTBer aus denn unterschiedlichsten Waldwegen auf die Brockenstrasse. Auf Grund der vielen Wanderer wurde es im letzten steilen Stück richtig eng auf der Fahrbahn und vermittelte ein gewisses alp d´huez Flair. 
Irgendwann hatten wir uns durch das latschende Volk durchgeschlängelt, machten das obligatorische Brockenfoto um uns dann beim Brockenwirt so richtig abzocken zu lassen. Selber Schuld, aber trotzdem eine Frechheit die Preise. Aber dafür war die Bedienung wenigstens unfreundlich.
Aber das war plötzlich alles vergessen. Eher zufällig erspähte ich zwischen Hunderten Gipfelstürmern DAS weiß-blau-orange Trikot. Teamkollege Stefan Liebl war genau so überrascht wie ich. Aber einen Stein-Biker trifft man wahrscheinlich immer irgendwo. Nach einem kurzen Plausch ging es für uns in die Abfahrt und Richtung Hotel zurück und während Sie in der Sauna entspannte hängte er noch eine kleine Einheit hinten ran und kam so noch auf knappe 2300hm.
Harz III ... Heike hatte heute ihren Ruhetag und ich nutze den Samstag für ein recht stammes Training. Da es in 4 Wochen in die Alpen geht sollten noch ein paar Höhenmeter auf den Tacho. Also wieder ab nach Schierke und die nächsten Stunden gehörte die Brockenstraße mir. 
Da Berg hoch fahren nun mal von Berg hoch fahren kommt, quälte sich der Bergfloh einige Mal auf den Gipfel. Das Knie hat gehalten, die Lust nicht ganz bis zum Schluss. Aber frei nach des Teamchefs Mama ... machstes eben ohne Lust. 
Auf der Heimfahrt noch zwei nette Harzer kennengelernt und abends gab es als Belohnung für die Schinderei lecker Essen beim Italiener in Braunlage.
Harz IV ... Am letzten Tag unseres Kurzurlaubes radelten wir am Sonntag in den Südharz runter. Nach einer ewig langen Abfahrt erreichten wir den Oderstausee. Über Bad Lauterbach führte die Route nach Bad Sachsa. 
Von dort weiter über Wieda nach Zorge und dann durch das schöne Zorgetal stetig bergan zurück nach Braunlage hoch.
Während Heike von dort den letzten Anstieg zum Hotel hochkurbelte, bog ich am Ortsausgang noch mal rechts ab in die Kegelbahnstrasse. Diese schlängelt sich an der Braunlager Schanzenanlage vorbei auf Niedersachsens zweithöchste Erhebung, den Wurmberg. Da war er wieder in seinem Element, der Bergfloh, 4km/400hm und auf dem letzten Stück fast 18% .... 
Vorbei am Speichersee führen die letzten 500 Meter über losen Untergrund auf die Spitz hoch zur Wurmberg Alm. Entgegen anderen Berichte aber auch mit dem Rennrad fahrbar.
Der tolle Blick rüber auf zum Brocken rechtfertigte diese letzte Anstrengung. Während sich unmittelbar vor mir 3 waghalsige Downhiller in die irren Abfahrten des Bikepark Braunlage stürzten, streifte ich mir den Windblouson über und wählte die sichere Variante über den Waldweg. 
Unten angekommen, die letzten vier Kilometer zum Hotel hoch und ein letztes Mal geduscht. Anschließend rein ins Opelchen und nach 4 schönen Tagen im Oberharz wieder wohlbehalten im heimatlichen Rabenstein eingetrudelt.

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