Sonntag, 12. Oktober 2014

... undercover beim Adelsberger Bike Marathon

Der 3. Oktober, wie jedes Jahr bedeutete das auch diesmal wieder Independence Raceday hier in Chemnitz. Unabhängig von Wetter, Form und sonstigen eigenen Unwichtigkeiten, besteht als Einheimischer natürlich Teilnahmepflicht. Also bei Zeiten angemeldet und schon mal vorgefreut.  

... einfach ein tolles Team

Auf Grund der Wohnortnähe fast mit dem Ausschlafen fertig geworden, entspannt gefrühstückt und über den Südring nach Adelsberg angereist. Hinein in einen traumhaften Herbsttag. Es ist immer wieder schön am mehr oder weniger letzten Saisonrennen der meisten Mountainbiker teilzunehmen. Schon beim holen der Startunterlagen eine Menge Smalltalk und Händeschütteln. Für Heike gab es wieder eine blaue Einrundenstartnummer während ich mir einen roten Balken für die lange Strecke vor´s Cockpit band. Dies nicht aus Selbstüberschätzung sondern in Erinnerung an mein vielleicht mal bestes und erfolgreichstes Rennen vor ein paar Jahren auf dieser doch recht fordernden Strecke. Nur startete ich 2014 für das Popeye Race Team. Unglaublich wer mich auf Grund dessen alles so ignorierte. Kleider machen Leute oder so ...

... das erste Mal in Richtung Adelsbergturm

Pünktlich 10.00 Uhr fiel also auch für mich der Startschuss und während die Ambitionierten und die Staffelstarter losknallten, reihte ich mich irgendwo mit ein. Schösserholz hoch, Kappstrasse runter, Höhenweg rüber, u.s.w. alles Dutzendfach gefahren. Zwischendrin bemerkte ich allerdings ein technisches Problem im Antriebsstrang links vom Sattel. Eine immer lockerer werdende Pedalplatte. Also möglichst nicht ausklicken und bei der Rundendurchfahrt einen Inbussschlüssel finden. Oben am Adelsbergturm dann die zweite kleine Aufregung des Tages. Auf einer nassen Wurzel rutschte mir das Vorderrad weg und schon lag der Spinatfresser im Dreck. Nichts passiert und der Cleat noch am Schuh und nicht im Pedal.Über das Feld und den Plattenweg erreichte ich nach einer Stunde den Startbereich, suchte und fand den technischen Support für meinen Latsch. Vielen Dank an die Jungs von Biker & Boarder die mit Geduld die eingetreten Steine aus den Schraubenköpfen pulten, den losen Cleat festzogen und nebenbei den durch den Sturz etwas schief stehenden Vorbau richteten. Danke noch mal! .... und ab in Runde zwei

... in der Schotterabfahrt

Als ich gerade wieder den ersten Anstieg geschafft hatte, passierte mich Teamkollege Marcel Seidel recht zügig und mit ihm eine ganze Meute Siegwilliger der soeben gestarteten Kurzstrecke. Bis runter  ins Sternmühlental  blieb ich das so einigermaßen dran. Ab dort hielt ich mich möglichst rechtens um den hinterher Hetzenden nicht im Weg zu stehen. Mein eigenes Tempo fahrend  lief es im zweiten Umlauf recht gut. Den Steilanstieg gut hoch, oben von Blaubalken - Teamkollege Frank Frenzel (Glückwunsch zum tollen Ergebnis) passiert. Ihm noch ein paar motivierende Worte hinterherrufend die Abfahrt runter in den Hammergrund. Von dort wieder hoch zum Adelsbergturm. Einem am Wegrand stehenden, Luft-Schlauch-Pumpen losem Biker überlies ich dann meinen Handkompressor. Aus und einklicken funktionierte ja jetzt bestens und so nahm ich nach der zweiten Rundendurchfahrt die letzte Schleife in Angriff. Die reine Fahrzeit war bis hier absolut o.k. und eigentlich hatte ich auch genug. 

... Runde 2 fertig


Da ich aber die 3. Runde auch noch wollte war ich mal gespannt, wie lange es noch vernünftig rollt. Leider waren die letzten 20km ein Einzelzeitfahren. Unten an der Altenhainer Dorfstraße umkurvte ich einen mit Blaulicht dastehenden Krankenwagen. Ne, nicht schon wieder. Auf verschiedenen Routen, dafür fast zeitgleich erreichten der Sankra und ich den Einsatzort. Oben auf dem Höhenweg, nach dieses etwas ekeligen Rechtskurve saß ein verunfallter Biker vom Team Wurzelhüpfer. Also mein vierter und letzten Stopp des Tages. Nach eigenem Empfinden und Schmerzzustand hat er sich wohl des Schlüsselbein gebrochen. Um sein Bike kümmerte sich ein anderer Helfer. Wie gesagt der Krankenwagen kam auch augenblicklich und so machte ich mich, gute Besserung wünschend auf die letzte halbe Runde. Irgendwie war jetzt die Spannung raus somal am Ende des Steilanstieges die Betriebsanzeige meines Akku´s rot blinkte. Und so rollte ich nach 3:15h reiner Fahrzeit ziemlich kaputt aber für mich ganz persönlich doch glücklich über die Ziellinie. Nach langer Leidenszeit, ohne Training und mit etlichen, für mich schweren Radmarathons in den Knochen den langen ABM gefinisht. Auch wenn ich in der Ergebnisliste ernüchternd weit scrollen muss um mich auf Platz 74 irgendwann zu finden ... passt schon. Es war einfach wieder ein schöner Tag im Kreis all der  lieben, bekannten und netten Freunde.

... das Podest bei den Seniorinnen 3

Obwohl absolut nicht relevant, freute ich mich dann noch bei der Siegerehrung, mein liebes Frauchen zusammen mit den anderen beiden Starterinnen auf dem Podest zu sehen. Meinen Respekt an die "alten" Weiber, das ihr euch das mit über 50 noch antut.
Im Anschluss gab es noch ein nettes und entspannendes Zusammensitzen der Stein-Biker, organisiert von unserem Teamchef Udo, mit dem ein für mich viele Facetten des Bikesports beinhaltender Tag zu Ende ging. , Spass, Kampf und Krampf, eigene und fremde Stürze und Pannen, erfolgreiche Teamkollegen und eine eigene bescheidene Platzierung die mir irgendwie trotzdem eine innere Zufriedenheit bescherte.

... 155 Jahre geballte Radsportpower

Da das am 18.Oktober im tschechischen Jesenice stattfinden persönliche MTB Saisonabschlussrennen arbeitsbedingt für mich dieses Jahr leider ausfallen muss, beendet der ABM damit die Saison 2014.
Jetzt freuen wir uns auf das erste Novemberwochenende. Dann treffen wir die Mitsteiter unserer diesjährigen Alpenüberquerung im schönen Münsterland auf ein paar tolle Touren und das ein oder andere nichtisotonische Getränk ....

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