Montag, 14. Januar 2013

... Freizeit ohne Bike (3) ... als VIP zum Biathlon nach Oberhof


unser Guide ... Staffelweltmeisterin Sabrina Buchholz

Kurz vor Weihnachten flatterte bei uns die erfreuliche Nachricht ins Haus, 4 VIP - Tageskarten für den Biathlon Weltcup in Oberhof gewonnen zu haben. Und so erreichten wir Samstag früh 10.00 Uhr das thüringische Wintersportmekka. Von da VIPte es eigentlich den ganzen Tag. Ist schon mal ganz interessant zu erleben, was man als VIP so alles ertragen darf. Vom separaten Parkplatz brachte uns der Shuttlebus hoch zum Grenzadler, wo wir uns im riesigen, wohlig warmen Zelt des Sponsors akkreditierten. Von dort gab es einen herrlichen Blick auf das sich schon langsam füllende Skistadion. Eine Stunde später wieder rein in den Bus und die wenigen Meter runter zur Bobbahn. 
Bobteam Rabenstein I
 
Dort erwartete uns schon Andre Lange. Hier stand jetzt eine Fahrt in einem Rafting-Boot durch den Eiskanal auf dem Programm. Kurze Einweisung und noch ein paar Daten und Anekdoten vom "Bärchen" und dann gings ganz schnell. Helm auf die Rübe, rein ins gelbe Gummiboot, noch ein lockerer Spruch der Boblegende und schon sprang die Ampel auf grün. Am Anfang noch alles easy und ich sammelte ein paar bewegte Bilder. Geschätzte 3 Kurven weiter stellte sich das Filmen von allein ein. Mit reichlich 70 kmh ging es durch das Labyrinth. Schwer zu beschreiben ... einfach faszinierend Die Vorstellung das die Athleten mit bis zu 140 Sachen da runter heizen, und bei diesen immensen Kräften die da auf einen einwirken den Bob noch lenken, läßt diese im Fernsehen recht unspektakulär erscheinende Sportart in einem ganz anderen Licht erscheinen. Selbst in einem gelben Gummiboot. Absolut empfehlenswert mal eine Fahrt in einem Gästebob. Naja jedenfalls heil unten angekommen und nach einem halben Glühwein brachte uns (natürlich) ein Bus wieder hoch zum Starthaus. Aussteigen war nicht. Gleich weiter zur Skisporthalle. Hier war jetzt schon richtig was los. Empfangen wurden wir von Biathlon - Staffelweltmeisterin Sabrina Buchholz. Ist schon beeindruckend diese 2009 eröffnete, 14 Mio. teure reine Langlaufhalle. Insgesamt ist die Strecke etwa 1,8 km lang und in den 25hm versteckt sich auch eine 12% Steigung. Da die Halle zeitweise auch für den Breitensport geöffnet ist, waren wir vor ein paar Wochen schon mal hier zum Skifahren. Macht richtig Spass, zumindest wenn man fit ist ... Alles sehr professionell, Skiverleih, Wachsservice, Umkleide und Duschen. Mit einer sehr sympathischen und lockeren Sabrina B.ging es dann in die 2011 angebaute und in die Anlage integrierte Schießhalle. Nachdem sie uns das Biathlongewehr ausgiebig erklärt hatte hieß es Platz nehmen auf der Matte. Scheibengröße und Distanz waren original. Mit Ruhepuls, einer Holzstütze unter dem Lauf, und aller Zeit der Welt gelangen sogar einem Ungedienten wie mir 8 von 10 Treffern im liegend Anschlag. Kaum fertig mit der Ballerei hieß es erneut einsteigen in den Shuttlebus und wieder hoch ins VIP-Zelt. Natürlich über einen Sonderzugang. Und während jetzt tausende Biathlonfans in die Arena strömten, stärkten wir uns erst mal am keine Wünsche offen lassenden Buffet. Soviel Sport macht schließlich hungrig.  
 





 

Die Vorfreude auf die nun unmittelbar folgenden Wettkämpfe stieg in dem Maße wie sich das Wetter stetig verschlechterte, Regen und dichter Nebel. Beim Blick aus dem Fenster konnte man den Schießstand und die großen Videowände schon gar nicht mehr erkennen. Noch war etwas Zeit bis zum Damenstart und so beobachteten wir derweil das regen Treiben. Mittlerweile hatte sich ein großer Teil der deutschen Biathlonprominenz eingefunden. Olympiasieger und Weltmeister ohne Ende ... Frank-Peter Rötsch, Frank Luck, Sabrina Bochholz, Simone Hauswald, Martina Beck, Kati Wilhelm sowie Zehnkämpfer Christian Schenk und Bobpilot Andre Lange. Zwischendurch immer wieder zuhörenswerte Intervievs und Prognosen zu den anstehenden Rennen. Etwa 45 Minuten vor dem ersten Start suchten wir uns dann einen Platz auf den Traversen. Hier war schon alles voll. Mit Müh und Not fanden wir noch ein Plätzchen. Trotz des mehr als bescheidenen Wetters herrschte unter den 14.000 Zuschauern hier im Stadion eine unglaubliche Stimmung, die sich, angeheizt durch den Sprecher und die Musik nochmals steigerte als die ersten Ahtletinnen starteten. Beeindruckend. Dank des Streckensprechers waren wir immer up to date, weil zu sehen war leider fast nichts. Zum Schluß jedenfalls Miri Gössner auf 1 und die Andrea Henkel auf 3, da ging es hier auf den Rängen richtig ab. Gänsehautfeeling pur. Nach dem Rennen erst mal wieder rein ins VIP-Zelt und da auch zuschauen hungrig macht, bekam das Buffet wieder Besuch.

Die Zeit bis zum Männersprint nutzten wir um ein paar Autogrammkarten der Stars zu sammeln , am Souvenierstand wurde der eine oder andere Euro ausgegeben und schließlich stellten wir fest, das es nicht mehr ganz, sondern nur noch fast ganz neblig war. Also rein in die Jacken und wieder runter ins Stadion. Die Stimmung war wieder prächtig, obwohl es bei den Herren nicht so erfolgreich lief wie vorher bei den Damen noch. Die Biathlonfans sind schon ein spezielles Grüppchen, also im positiven Sinne. Danach ging es ein letztes Mal in die Herberge und mit vorrückender Uhrzeit erhöhte sich die Anzahl der Sportprommis. Sven Fischer, Mark Kirchner, Erik Lesser, Miriam Gössner, Michael Rösch und zum Schluss auch noch der deutsche Trainer der russischen Frauenmannschaft Wolfgang Pichler. In der dann stattfindenden Talkrunde mit den beiden letzteren Herren kamen wirklich sehr interessante Dinge unter das Publikum. Während der "Ebs", der ja demnächst für die Wintersportnation Belgien an den Start gehen wird über seine derzeitige persönliche Situation berichtete, gab der deutsch-russische Trainer auf sehr amüsante Art einen Einblick in das russische Sportsystem und einen Ausblick auf die nächste Winterolympiade in Sotschi 2014. Da wird wohl der russische Bär steppen. Was da investiert und damit aber auch von den einheimischen Athleten erwartet wird ist einfach irre. Irgendwann war´s dann auch mal genug, wir legten den VIP - Status wieder ab, sagten artig Danke und Tschüss um uns ein letztes Mal mit dem exklusiven Shuttleservice vom Grenzadler wieder noch Oberhof runter bringen zu lassen. Danke noch mal an die Glücksfee für die Tickets sowie Kasös für´s fahren.
 P.S. Für aufmerksame Bilderbetrachter, nein es täuscht ;-)
Talkrunde mit Christian Schenk, Michael Rösch, Kati Wilhelm, Wolfgang Pichler, Frank Luck  v.l.n.r.
 

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